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Die Mischung aus Spaß und Disziplin macht es aus

  05.08.2018
Alexandra Lucea ist seit knapp eineinhalb Jahren hauptamtliche Trainerin beim TSV Schmiden. (Artikel von Nicole Lemberg. Erschienen in der Fellbacher Zeitung, Ausgabe 09.07.2018)

Wenn Alexandra Lucea die Halle betritt, hat sie kaum eine ruhige Minute. „Alex, schau’ mal“, ruft ein Mädchen auf dem Schwebebalken. „Mach’ ich das richtig, Alex?“, hallt es von der anderen Seite des Raumes. Die Trainerin läuft gelassen durch die Sporthalle und nimmt sich Zeit für jede der sieben- bis neunjährigen Nachwuchssportlerinnen. „Rücken gerade, Beine anspannen“, ruft sie einem Mädchen zu. Doch nach jeder strengen Verbesserung folgt ein Lächeln und ein lockerer Spruch: „Wir machen doch Handstand und keinen Wackelpudding!“ Die 32Jährige ist seit knapp eineinhalb Jahren hauptamtliche Trainerin der Turnabteilung des TSV Schmiden. Im Oktober 2016 kam sie von Rumänien nach Deutschland, damals hauptsächlich, um ihre schwangere Schwester zu unterstützen. Doch weil sie Detlef Schaak, den Geschäftsführer der Turnabteilung, bereits kannte und aufgrund ihrer Erfahrungen im Turnsport war die Trainerstelle beim TSV nicht weit weg. Die ehemalige Leistungsturnerin wurde in eine sportliche Familie hineingeboren. Der Vater trainierte als Kanute im rumänischen Olympiakader, und so wurde auch die Tochter früh an den Sport herangeführt. In Rumänien hatte sie knapp 13 Jahre auf nationalem Klasseniveau geturnt, bevor sie aus gesundheitlichen Gründen die Gymnastikschuhe an den Nagel hängen musste. Um junge Turnerinnen und Turner für den Sport zu begeistern, absolvierte sie vor fünf Jahren eine Trainerausbildung.
Mittlerweile ist Alexandra Lucea in der Schmidener Abteilung eingespannt. Vier bis sechs Stunden verbringt sie täglich in der Halle, weitere Zeit hinter dem Schreibtisch. Dazu kommen Wettkämpfe an den Wochenenden – außerhalb der Turnhallen bleibt der Trainerin wenig Zeit. „Ich arbeite immer“, sagt Alexandra Lucea mit einem Lachen: „Aber es macht mir auch Spaß.“ Mehr als 100 Nachwuchsturnerinnen zwischen drei und 18 Jahren trainiert Alexandra Lucea in der Schmidener Halle. Neuerdings bietet sie für Mädchen und Jungen einmal pro Woche auch ein Gruppentraining an. Für sie ist vor allem ein ab
wechslungsreiches Training mit einer guten Mischung aus Spaß und Disziplin der Schlüssel zum Erfolg. Um das zu erreichen, musste die ehemalige Leistungsturnerin in Schmiden einiges umkrempeln. „Die Kinder haben mittlerweile verstanden, dass man arbeiten muss, um besser zu werden“, sagt die Trainerin: „Das ist manchmal anstrengend, aber so muss das auch sein.“ Alexandra Lucea will dabei jedes Kind individuell fördern. Dabei ist es ihr wichtig, nur das zu verlangen, was der Schützling auch leisten kann. „Von der einen Sportlerin kann man früher einen Handstandüberschlag erwarten als von einer anderen“,
sagt sie. „Das Vertrauen zwischen Trainerin und Schülerin muss eben stimmen.“ Um das enorme Pensum an Trainingseinheiten stemmen zu können, zählt Alexandra Lucea auf ehrenamtliche Helferinnen wie Marga Wäscher. Sie unterstützt die hauptamtliche Trainerin einmal pro Woche in der Halle. Auch die 47-Jährige ist begeistert von den Trainingsmethoden der gebürtigen Rumänin. „Sie schafft es, die Kinder zu motivieren und bringt viel Professionalität mit“, findet Marga Wäscher: „Dadurch ist sie unheimlich wertvoll für den Verein.“ Auch wegen der sprachlichen Barriere brauchte Alexandra Lucea in Schmiden zunächst vermehrt Unterstützung. „Als ich nach Deutschland kam, kannte ich nur die Wörter ,danke’ und ,warum’“, erinnert sich Alexandra Lucea lachend zurück. Während sie sich anfangs noch mit Händen und Füßen verständigen musste, klappt die Kommunikation mit den Sportlerinnen mittlerweile – dank Sprachschule und viel Übung – sehr gut. Nach zwei Stunden gespickt mit Übungen folgt in der Schmidener Sporthalle der Wechsel. Vor der Tür wartet schon die nächste Gruppe ungeduldig auf den Beginn des Trainings. Die Mädchen der Nachwuchsleistungsgruppe verabschieden sich per Handschlag von ihrer Trainerin. Vorher bekommen sie noch die Wettkampfanzüge ausgeteilt. Lea Klingler, eine von ihnen, hat unlängst bei ihrem dritten Wettkampf überhaupt unter den Siebenjährigen den dritten Platz bei den württembergischen Nachwuchsmeisterschaften erreicht. Und weitere Mädchen haben große Fortschritte erzielt. Für Alexandra Lucea ist es trotz vollgepacktem Terminkalender selbstverständlich, bei jedem Wettkampf ihrer Sportlerinnen dabei zu sein: „Die Mädels brauchen Unterstützung. Das ist ganz klar, dass ich als Trainerin dabei bin.“

erstellt von Nicole Lemberg

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Die Mischung aus Spaß und Disziplin macht es aus

  05.08.2018
Alexandra Lucea ist seit knapp eineinhalb Jahren hauptamtliche Trainerin beim TSV Schmiden. (Artikel von Nicole Lemberg. Erschienen in der Fellbacher Zeitung, Ausgabe 09.07.2018)

Wenn Alexandra Lucea die Halle betritt, hat sie kaum eine ruhige Minute. „Alex, schau’ mal“, ruft ein Mädchen auf dem Schwebebalken. „Mach’ ich das richtig, Alex?“, hallt es von der anderen Seite des Raumes. Die Trainerin läuft gelassen durch die Sporthalle und nimmt sich Zeit für jede der sieben- bis neunjährigen Nachwuchssportlerinnen. „Rücken gerade, Beine anspannen“, ruft sie einem Mädchen zu. Doch nach jeder strengen Verbesserung folgt ein Lächeln und ein lockerer Spruch: „Wir machen doch Handstand und keinen Wackelpudding!“ Die 32Jährige ist seit knapp eineinhalb Jahren hauptamtliche Trainerin der Turnabteilung des TSV Schmiden. Im Oktober 2016 kam sie von Rumänien nach Deutschland, damals hauptsächlich, um ihre schwangere Schwester zu unterstützen. Doch weil sie Detlef Schaak, den Geschäftsführer der Turnabteilung, bereits kannte und aufgrund ihrer Erfahrungen im Turnsport war die Trainerstelle beim TSV nicht weit weg. Die ehemalige Leistungsturnerin wurde in eine sportliche Familie hineingeboren. Der Vater trainierte als Kanute im rumänischen Olympiakader, und so wurde auch die Tochter früh an den Sport herangeführt. In Rumänien hatte sie knapp 13 Jahre auf nationalem Klasseniveau geturnt, bevor sie aus gesundheitlichen Gründen die Gymnastikschuhe an den Nagel hängen musste. Um junge Turnerinnen und Turner für den Sport zu begeistern, absolvierte sie vor fünf Jahren eine Trainerausbildung.
Mittlerweile ist Alexandra Lucea in der Schmidener Abteilung eingespannt. Vier bis sechs Stunden verbringt sie täglich in der Halle, weitere Zeit hinter dem Schreibtisch. Dazu kommen Wettkämpfe an den Wochenenden – außerhalb der Turnhallen bleibt der Trainerin wenig Zeit. „Ich arbeite immer“, sagt Alexandra Lucea mit einem Lachen: „Aber es macht mir auch Spaß.“ Mehr als 100 Nachwuchsturnerinnen zwischen drei und 18 Jahren trainiert Alexandra Lucea in der Schmidener Halle. Neuerdings bietet sie für Mädchen und Jungen einmal pro Woche auch ein Gruppentraining an. Für sie ist vor allem ein ab
wechslungsreiches Training mit einer guten Mischung aus Spaß und Disziplin der Schlüssel zum Erfolg. Um das zu erreichen, musste die ehemalige Leistungsturnerin in Schmiden einiges umkrempeln. „Die Kinder haben mittlerweile verstanden, dass man arbeiten muss, um besser zu werden“, sagt die Trainerin: „Das ist manchmal anstrengend, aber so muss das auch sein.“ Alexandra Lucea will dabei jedes Kind individuell fördern. Dabei ist es ihr wichtig, nur das zu verlangen, was der Schützling auch leisten kann. „Von der einen Sportlerin kann man früher einen Handstandüberschlag erwarten als von einer anderen“,
sagt sie. „Das Vertrauen zwischen Trainerin und Schülerin muss eben stimmen.“ Um das enorme Pensum an Trainingseinheiten stemmen zu können, zählt Alexandra Lucea auf ehrenamtliche Helferinnen wie Marga Wäscher. Sie unterstützt die hauptamtliche Trainerin einmal pro Woche in der Halle. Auch die 47-Jährige ist begeistert von den Trainingsmethoden der gebürtigen Rumänin. „Sie schafft es, die Kinder zu motivieren und bringt viel Professionalität mit“, findet Marga Wäscher: „Dadurch ist sie unheimlich wertvoll für den Verein.“ Auch wegen der sprachlichen Barriere brauchte Alexandra Lucea in Schmiden zunächst vermehrt Unterstützung. „Als ich nach Deutschland kam, kannte ich nur die Wörter ,danke’ und ,warum’“, erinnert sich Alexandra Lucea lachend zurück. Während sie sich anfangs noch mit Händen und Füßen verständigen musste, klappt die Kommunikation mit den Sportlerinnen mittlerweile – dank Sprachschule und viel Übung – sehr gut. Nach zwei Stunden gespickt mit Übungen folgt in der Schmidener Sporthalle der Wechsel. Vor der Tür wartet schon die nächste Gruppe ungeduldig auf den Beginn des Trainings. Die Mädchen der Nachwuchsleistungsgruppe verabschieden sich per Handschlag von ihrer Trainerin. Vorher bekommen sie noch die Wettkampfanzüge ausgeteilt. Lea Klingler, eine von ihnen, hat unlängst bei ihrem dritten Wettkampf überhaupt unter den Siebenjährigen den dritten Platz bei den württembergischen Nachwuchsmeisterschaften erreicht. Und weitere Mädchen haben große Fortschritte erzielt. Für Alexandra Lucea ist es trotz vollgepacktem Terminkalender selbstverständlich, bei jedem Wettkampf ihrer Sportlerinnen dabei zu sein: „Die Mädels brauchen Unterstützung. Das ist ganz klar, dass ich als Trainerin dabei bin.“

erstellt von Nicole Lemberg